Landschaftsförderverein Oberes Rhinluch e.V.
Pressemitteilung, Linum / Kremmen, 08.08.2019
Nichtgenehmigung Regionalplan Windenergie
Mit großer Erleichterung haben die Mitglieder im Landschaftsförderverein Oberes Rhinluch e.V. reagiert, als sie davon erfahren haben, dass der Teilplan „Windenergie“ der Regionalen Planungsgemeinschaft Prignitz-Oberhavel aus artenschutzrechtlichen Gründen von der Gemeinsamen Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg als oberste Entscheidungsbehörde nicht genehmigt worden ist.
„Wir sind überrascht und erfreut, dass nun ganz am Ende eines mehrjährigen Planungsverfahrens der Artenschutz doch noch Vorrang gegenüber dem Ausbau der Windenergie erhalten hat. Zu hoffen ist, dass diese Aufwertung artenschutzrechtlicher Belange positiv in die Zukunft wirkt“, so der Vereinsvorsitzende Sebastian Partzsch.
Bei vier von 34 beplanten Gebieten wurde der Natur- und Artenschutz nicht angemessen berücksichtigt, wie das Landesamt für Umwelt als einbezogene Fachbehörde festgestellt hat. Das Windeignungsgebiet (WEG) 34 in dem Waldgebiet bei Beetz, Sommerfeld, Hohenbruch und Neuendorf gehört zu einem dieser vier Gebiete.
Der Landschaftsförderverein hat sich seit dem Jahr 2015 gegen dieses WEG 34 engagiert, vor allem, um das teilweise ökologisch wertvolle Waldgebiet und die Niststätten von Rotmilan und Seeadler zu schützen.
„Mit unseren Kundgebungen, Fotoausstellungen, Unterschriftensammlungen und Podiumsdiskussionen haben wir das Thema bekannt gemacht und sehr viel Unterstützung aus der Region erhalten. Nun wurde dieses Engagement schlussendlich doch noch belohnt.“, sagt Vereinsmitglied Hartmut Rakow aus Sommerfeld.
Der Verein bedankt sich auf diesem Wege bei allen, die ihn in dieser Zeit bei den vielfältigen Aktionen unterstützt haben. Die im Verein engagierten Naturschützer sehen die Nichtgenehmigung als späte Bestätigung der von ihnen vorgetragenen Argumente gegen das geplante WEG 34. Sie erwarten jetzt, dass bei der nun erforderlichen Neuaufstellung des Teilregionalplanes „Windenergie“ dieses große, unzerschnittene Waldgebiet nicht mehr betroffen sein wird. „Alles andere wäre eine herbe Enttäuschung“, meint Partzsch.
Grundsätzlich ist es für die Vereinsmitglieder ein nicht hinnehmbarer Widerspruch, dass einerseits auf politischer Ebene immer stärker die wertvolle Klimaschutzfunktion der Wälder hervorgehoben wird, andererseits jedoch in den Wäldern umfangreiche Rodungen erfolgen sollen, damit große Freiflächen und breite Zufahrtswege für den Bau von Windkraftanlagen geschaffen werden. Zu hoffen bleibt, dass die jetzige Nichtgenehmigung aus Artenschutzgründen vielleicht ein erster Schritt ist, sich vom Windkraftanlagenbau im Wald mit all seinen negativen Auswirkungen generell zu verabschieden. „Statt weiterhin Windkraftanlagen im Wald zu errichten, sollten vorzugsweise die Laubwaldanteile erhalten bzw. vergrößert werden.“, so der Vereinsvorsitzende. Auch das ist aus Sicht der Vereinsmitglieder aktiver Klimaschutz.
Landschaftsförderverein Oberes Rhinluch e.V.
Pressemitteilung, Linum / Kremmen, 23.06.2018
Einladung zur Informations- und Diskussionsveranstaltung „Rettet diesen Wald“
Am: 30.06.2018 (Sa), Beginn 18 Uhr,
Ort: Spargelhof Kremmen – Spargelzelt – 16766 Kremmen, Groß - Ziethener Weg 2 – gegenüber dem Scheunenviertel –
Im Rahmen des neuen Regionalplanes „Freiraum und Windenergie“ beabsichtigt die Planungsgemeinschaft Prignitz-Oberhavel in dem Waldgebiet bei Beetz, Sommerfeld, Hohenbruch und Neuhof/Neuendorf den Ausweis eines 452 ha großen Windeignungsgebietes (WEG), das dann für den Bau von ca. 20 mehr als 200 m hohen Windrädern zur Verfügung stehen soll. Der Landschaftsförderverein Oberes Rhinluch e. V. (LFV) engagiert sich seit gut drei Jahren gegen diese Planungsabsicht, zusammen mit vielen Bürger*innen in der Region. Die Informations- und Fotoausstellung „Rettet diesen Wald“ des LFV wird zurzeit im Spargelzelt auf dem Spargelhof Kremmen gezeigt und ist dort noch bis zum 30.06. zu sehen. Für den 30.06., den letzten Ausstellungstag, planen der Spargelhof Kremmen und der LFV gemeinsam eine Informations- und Diskussionsveranstaltung zu diesem Thema. Die Veranstaltung soll dort von 18:00 Uhr bis ca. 20:00 Uhr stattfinden. Diese bietet den Bürger*innen der betroffenen Orte und der Region die Möglichkeit, den Leiter der Planungskommission, Herrn Kuschel, direkt nach dem Sachstand und zu den Gründen für diese Planung zu befragen. Herr Kuschel hat seine Teilnahme bestätigt. Die Moderation der Veranstaltung wird der erfahrene und bekannte rbb-Rundfunkjournalist Dietmar Ringel übernehmen. Auf dem Podium werden sachkundige Personen ihre Auffassung zum Thema vertreten. Herr Voigts, Geschäftsführer Spargelhof Kremmen, wird sich zum Thema „Tourismus, regionale Wertschöpfung und Windräder“ äußern. Herr Hase, Landschaftsförderverein, wird begründen, warum aus Sicht des LFV das geplante WEG in diesem Wald auf keinen Fall ausgewiesen werden darf. Frau Binczik, Deutsche Wildtier Stiftung, wird über den nachhaltigen ökologischen Schaden durch den Windradbau in den Wäldern berichten. Herr Ebeling, Bundesinitiative VERNUNFTKRAFT e.V., wird begründen, warum es auch energiepolitisch völlig verfehlt ist, immer mehr Windräder in unsere Wälder zu bauen. Die Veranstalter, der Spargelhof Kremmen und der LFV, wissen, dass um 20 Uhr ein Spiel in der Fußballweltmeisterschaft stattfindet. Wir haben deshalb die herzliche Bitte: Kümmern Sie sich um die Entwicklung unserer Region, kommen Sie zahlreich zu unserer Veranstaltung. Verzichten Sie mal auf ein Fußballspiel und nutzen Sie die Chance zur Diskussion mit dem zuständigen Planungsleiter und den Fachleuten auf dem Podium.
VISDP: M. Voigts, Spargelhof Kremmen, D. Hase, Landschaftsförderverein Oberes Rhinluch