Zu diesen sehr nährstoffreichen Standorten zählen die meisten Moorflächen in Mitteleuropa.
Sie sind in Norddeutschland weit verbreitet und werden dort, ähnlich wie im Englischen, oft als "Fenn" bezeichnet. Niedermoorböden nehmen in Brandenburg gut 160.000 Hektar ein. Vor einhundert Jahren waren es noch etwa 100.000 Hektar mehr. Demnach ist rund ein Drittel verloren gegangen.

Niedermoore sind immer mineralbodenwasserernährt. Je nachdem, auf welche Art sie von Wasser gespeist werden, unterscheidet man verschiedene Moortypen wie z. B. Versumpfungs-, Verlandungs-, Überflutungs-, Quell und Durchströmungsmoore. Aus der Zufuhr des Wassers resultiert der Nährstoffreichtum dieser Moore. Die Vegetation besteht aus dichten und hochwüchsigen Vegetationsbeständen, die lichtliebende Moose weitgehend verdrängen. Die wichtigsten Vegetationseinheiten sind Erlenbruchwälder, Röhrichte und Großseggenriede. Sie bilden auch die Niedermoortorfe, die bei Luftabschluss unter Wasser aus abgestorbenen Pflanzenteilen entstehen.

Die unzersetzten Pflanzenreste im Torf werden bei Kontakt mit Sauerstoff abgebaut und die in ihnen enthaltenen Nährstoffe freigesetzt. Der hohe Ertrag, den die Trockenlegung verspricht, ist auch der Grund für die Entwässerungsmaßnahmen, denen unsere Niedermoore ausgesetzt sind. Langfristig führt dies allerdings zu schwerwiegenden Veränderungen der Bodenzusammensetzung und -struktur So verlieren die Böden ihre Wasserhalte- und -leitfähigkeit, sie werden krümelig und irgendwann ist auch ihr natürlicher Nährstoffvorrat aufgebraucht.