Liebe Mitglieder, Förderer und Freunde,
das erste Halbjahr ist wie im Fluge vergangen. Es gab viel zu tun. Darüber wollen wir hier berichten.
Im Januar und Februar gab es mehrere Arbeitseinsätze im Teichgebiet. Die Kopfweiden rund um unseren Turm wurden von unseren Vereinsmitgliedern fachgerecht beschnitten. Es folgte ein weiterer ‚Subbotnik‘ – für die jährlich notwendige Schilfmahd. Durch zahlreiche Helfer und die technische Unterstützung von Landwirt Sebastian Petri war die Arbeit schnell erledigt. Zum Schluss hieß es: „Wasser Marsch“! Der Unkenteich füllte sich langsam, um seiner Bestimmung wieder gerecht zu werden… Eldorado für Wasservögel und Amphibien zu sein.
Nach der Veröffentlichung und dem erfolgreichen Vertrieb unseres Buches „Das Obere Rhinluch – unser schönes Naturerbe“ hielt Detlef Hase in der Region mehrere Vorträge, so reich bebildert, wie das Buch, um für den Schutz der regionalen Naturbesonderheiten und für Mitarbeit im ehrenamtlichen Naturschutz zu werben. Unser Verein wird auch dadurch stärker wahrgenommen.
Unsere Vereinsveranstaltungen, die auch in den Zeitungen veröffentlicht wurden, wie die Winterwanderung, unsere Frühjahrsausflüge in die Hennigsdorfer Havelwiesen und die Kremmener Hörste sowie die Amphibien-Exkursion wurden weit weniger angenommen, als es in den vergangenen Jahren der Fall war. Wir wollen dies zum Anlass nehmen, unsere Angebote etwas umzustricken (Programm anbei) – und freuen uns, wenn Sie uns Rückmeldung geben oder einfach unsere Veranstaltungen besuchen.
Vereins- und Vorstandsmitglieder nehmen daneben noch an diversen regionalen Zusammenkünften teil. Stadtverordnetenversammlungen, Ausschuss- und Ortsbeiratssitzungen, öffentliche Anhörungen usw., um präsent und auf dem Laufenden zu sein. Hier geht es aktuell zumeist um Bebauungsplanungen für Photovoltaik im SPA „Rhin-Havelluch“, die unser Verein kritisch hinterfragt. Wir befürchten, dass es kein Halten mehr geben wird, sobald das erste Solarmodul im Vogelschutzgebiet steht. Ebenso verhält es sich mit den Windkraftanlagen.
„Keine Windräder in unserem Wald!“ – ist weiterhin unser Standpunkt, um den 452 ha großen Wald bei Neuendorf, Hohenbruch und Beetz/Sommerfeld zu retten. Das Vorhaben, dort riesige Windräder aufzustellen und zu verkabeln, ist noch nicht vom Tisch.
Unsere Arbeitsgruppe Öffentlichkeit leistet jedes Jahr einen großartigen Beitrag, um den Rhinluch-Kalender zu erstellen und zu vertreiben. Die Akquise der (kostenfrei zur Verfügung gestellten) Fotos, die Auswahl der Motive, die Erstellung der Druckdatei, Werbung, Vertrieb und Versand liegen seit elf Jahren in den Händen von Vereinsmitgliedern. Respekt! Die nächste Ausgabe ist seit April in Arbeit. Zum Vereinsfest soll der neue Kalender wieder fertig sein. Warten Sie nicht bis zum Weihnachtsfest, um ihn für sich und gute Freunde zu sichern, es könnte zu spät sein.
Sie können ab sofort Ihre Bestellung aufgeben: per Post an unser Büro (Am Markt 24, 16766 Kremmen) oder per mail an
Wassersituation
„Den Kranichen fehlt das Wasser zum Brüten“, so war in überregionalen Zeitungen zu lesen (u.a. FAZ 24.4.19). Diese Wasserknappheit hatte auch Auswirkungen auf das diesjährige Brutgeschehen im Rhinluch. In diesem Frühsommer konnten wir nur drei Kranichpaare beobachten, die Junge führten.
Die Sorge um fehlendes Wasser steigt mit den Temperaturen, die derzeit herrschen. Wir werden, wie im letzten Herbst, vor der Frage stehen: Woher bekommen wir das Wasser für den Kranichschlafplatz. Es wird immer dringlicher, einen eigenen Rückhalt zu schaffen, wo das Wasser der gelegentlichen Starkniederschläge gespeichert werden kann. Der LFV prüft daher erneut die Möglichkeiten für ein derartiges Projekt.
Beteiligung an BVVG-Ausschreibung
Im Frühjahr hatten wir ein Gebot bei der BVVG abgegeben. Die knapp drei Hektar große Brachfläche bei Neu-Ludwigsaue weist ein interessantes Pflanzen- und Insektenleben auf. Leider wurde die Ausschreibung ohne Zuschlag beendet.
Unweit dieser Fläche wurde im Frühjahr eine ökologisch wertvolle Trockenrasenfläche, die auch dem immer noch recht seltenen Wiedehopf als Nahrungsfläche diente, in eine Sandwüste verwandelt, um dort Mais anzubauen. Wir hatten im Juni-Ticker ausführlich darüber berichtet.
Helfen Sie uns, solche ökologischen Totalschäden zu verhindern! Fragen Sie in Ihrem Umfeld direkt nach, wenn Ihnen naturzerstörerische Maßnahmen auffallen und geben Sie uns Bescheid. Gemeinsam können wir mehr bewirkten. Und: Wir müssen mehr Flächen für den Naturschutz sichern. Bitte teilen Sie uns mit, wenn Sie Flächeneigentümer im Oberen Rhinluch sind oder kennen, die für den Erhalt von Tier- und Pflanzenvielfalt aufgeschlossen sind.
Wir danken für Ihre und Eure Treue!
Im Namen des Vorstandes
Sebastian Partzsch (Vorstandsvorsitzender) & Jana Albrecht (Geschäftsführerin)