+++ LFV Ticker 2025-11-03 +++
In Gedenken an Klaus-Peter Bielicke
„Jetzt reicht’s!“ möchte man ausrufen, denn der Landschaftsförderverein hat schon wieder eines seiner aktivsten Mitglieder verloren. Klaus-Peter Bielicke interessierte sich für alles, was die Stadt Kremmen und die Natur in deren Umfeld betraf.
Als passionierter Fahrradfahrer, Natur- und Fotofreund unternahm er in den letzten Jahren nahezu täglich Radtouren und hielt seine Eindrücke in Bildern fest.
Beruflich war er jahrelang eine verlässliche Stütze der Naturschutzstation Rhinluch als Handwerker und bei der Durchführung von Landschaftspflegeeinsätzen. Ehrenamtlich arbeitete er für den NABU – hier wirkte er unter anderem bei der Gebietsbetreuung im „Kremmener Luch“ mit.
Und natürlich war Klaus-Peter bei allen Arbeitseinsätzen des Landschaftsfördervereins dabei, dessen Mitglied er seit 2008 war. Er nahm auch, wann immer er konnte, an allen sonstigen Veranstaltungen unseres Vereins, auch an den Kranichzählungen teil.
Wir trauern um Klaus-Peter Bielicke, der plötzlich und unerwartet aus dem Leben gerissen wurde.
Kranich-Zählungen am Schlafplatz Linum
Am 23. September, dem ersten „Zähl-Dienstag“ in diesem Jahr, wurden vor Sonnenaufgang die Positionen rund um den Linumer Schlafplatz aufgesucht und binnen zwei Stunden rund 21.200 ausfliegende Kraniche registriert. Die Zählungen, die Helga Müller-Wensky seit inzwischen acht Jahren im Namen des Fördervereins organisiert, werden durch die Unterstützung vieler Ehrenamtlicher erst möglich. Innerhalb der Rastsaison (über 6-8 Wochen) zählen wir wöchentlich – mit bis zu 30 Zählern. In der zweiten „Kranich-Woche“, Ende September, weilten bereits 56.600 im Bereich Linum. Am 7. Oktober wurde der Nebel so dicht, dass wir die Zählung abbrechen mussten. (Hier sind die Zählergebnisse von Linum und Nauen aufgelistet).
Bei idealer Witterung und Thermik schraubten sich am 13.10. tausende Kraniche in den blauen Himmel hinauf und zogen in Richtung Helme-Stausee. Ab diesem Tag fiel es in Linum auf, dass sich einige Kraniche anders verhielten als sonst. Und erste verendete Kraniche wurden im Teichgebiet gefunden, geborgen und ans Veterinäramt übermittelt. Binnen kurzer Zeit erhöhte sich die Anzahl von schwachen und toten Tieren. Seeadler, Kolkraben und Nebelkrähen umkreisten tagelang die Schlafgewässer. Kurz darauf begannen Kadaversuche und Bergung. Die Naturschutzstation Rhinluch (LfU) sowie unsere Kollegen von der Karsten Nendel Stiftung haben zusammen mit zahlreichen Ehrenamtlichen unglaubliche Arbeit geleistet. Die Medien haben ausführlich über die Vorgänge berichtet.
Tatsache ist, dass die Vogelgrippe erstmals auf dem westeuropäischen Zugweg grassiert und zunächst die Kraniche davon betroffen sind. Die Verluste sind hoch. Die Rastsaison ist noch nicht vorbei. Unsere Zählerinnen und Zähler werden am 4. November wieder draußen stehen und die ausfliegenden Kraniche erfassen.
Hier teilen wir den Infobrief von Kranichschutz Deutschland. "Tausende tote Kraniche - eine unvermeidbare Naturkatastrophe?"
Von unserem Rhinluch-Kalender 2026 …
... gibt es noch einen sich täglich reduzierenden Vorrat. Wer ihn im nächsten Jahr zuhause haben möchte oder ihn an Freunde verschenken möchte, sollte diesbezüglich in den nächsten drei, vier Wochen aktiv werden.
Bestellbar ist er unter:
Mit dem Erwerb des LFV-Kalenders unterstützen Sie unsere Naturschutzarbeit. Die wunderbaren Motive unserer großartigen Fotografen rufen immer wieder Begeisterung, Staunen oder Rührung hervor.
Der Einzelpreis ist immer noch 8 Euro/Stück zzgl. Versandkosten.
Ab Bestellmenge von drei Kalendern, gibt es Rabatt, siehe oberes-rhinluch.de/kalender.
Eine Goldparmäne für Axel
Am 18. Oktober pflanzten wir in Erinnerung an unser Vorstandsmitglied Axel Radtke einen Apfelbaum am Rande unserer Wiese in Beetz. Wir bedanken uns bei Allen, die den schon stattlichen Hochstamm aus der Baumschule Nauen mit uns angegossen sowie Kuchen und Heißgetränke mitgebracht haben.
Eure Anwesenheit hat die kleine Zusammenkunft feierlich gemacht. „Das hätte Axel gefallen!“, sagte seine Frau Margit, die von der Liebe zum Detail, welches sich zum Beispiel in den eigens in Linum gebackenen Apfelbrötchen ausdrückte, ganz berührt war. Nach einer kleinen Rede von unserem Vorsitzenden Torsten Seeger, der zugleich Nachbar von Axel war, ließen wir uns Kaffee und Kuchen bei freundlichem Herbstwetter schmecken.
Ein besonderer Dank gilt den Spenderinnen und Spendern, die dem LFV für diese würdige Aktion eine Geldzuwendung haben zuteilwerden lassen.
In diesem Zusammenhang
möchten wir uns bei allen Mitgliedern und Luchfreunden bedanken, die den Verein im Jahr 2025 mit einer Spende unterstützt haben. Diese Mittel helfen uns sehr, Projekte und Öffentlichkeitsarbeit auf hohem Niveau durch- und fortzuführen.
Zugleich möchte wir unsere Mitglieder erinnern - falls noch nicht geschehen - den Jahresbeitrag von 10 Euro oder einen jährlichen Förderbeitrag auf unser Konto bei der MBS zu überweisen. Sollte die IBAN Nummer nicht bekannt sein, bitte um eine kurze eMail an
Vielen Dank.
Projektvorstellung Klimaschutz in Kremmen auf dem Erntefest
Am 13.09. stellte der LFV das gemeinsam mit der Stadt Kremmen initiierte Projekt zum „Erhalt der Baumallee Linumhorster Straße und Grünflächenaufwertung“ vor. Unsere Vereinsmitglieder Gudrun Grimm und Katy Lühder hatten den Stand mit farbenprächtigen Sträußen und Früchten der Saison, mit Gläsern wertvoller Wildblumensamen sowie mit Infomaterial dekoriert.
Wir hatten im letzten Ticker berichtet, dass der LFV seit dem 1. Juli dabei ist, das vom Bundesumweltministerium geförderte Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz in ländlichen Kommunen mit umzusetzen.
Das Erntefest bildete den Auftakt für die Öffentlichkeitsarbeit. Nun werden nach und nach in allen Ortsteilen Kremmens Infoveranstaltungen durchgeführt, um in den nächsten Jahren gemeinsam mit Bürgern kommunale Grünflächen klima- und insektenfreundlich umzugestalten. Aktuell nimmt das Teilprojekt „Baumallee Linumhorster Straße“ viel Raum ein. In den kommenden Wochen werden Eschen und Ahorne, die nicht mehr durch Kronenschnitt oder andere Erhaltungsmaßnahmen gerettet werden können, gefällt, deren Stubben gefräst, so dass im Jahr 2026 nachgepflanzt werden kann. Parallel werden Reisighecken angelegt und andere Formen von Totholz und Biomasse, z.B. große Stämme oder Holzhäcksel-Inseln, in der Allee belassen.
Der LFV lädt am Sonnabend, 03.01.2026 zu einem Alleen-Spaziergang ein. Währenddessen werden wir die Pläne und Maßnahmen erläutern. Wir treffen uns um 14 Uhr am Abzweig Linumhorster Str./Moorhofweg, also am D-Graben.
LUCHFESTIVAL – mit Beuteln Landschaftsgeschichten einsammeln
Ende September fand das „Luch-Festival“ statt, welches das LfU-Moorprojekt (BLuMo) organisiert hatte. Die Workshops wurden unter künstlerischer Anleitung an unterschiedlichen Orten durchgeführt.
Zum Beispiel tauchte die „Fundstücke-Gruppe“ weit ins Luch ein. Nach einer kleinen Einführung auf der Linumhorster Brücke durch die Landschaftsarchitektinnen Undine Giseke und Julia von Rinck öffneten wir unsere Sinne, schauten, schmeckten, hörten und schnupperten feiner. So spazierten wir bis zur Waller Rhinbrücke, teilweise in Stille, ließen die Gedanken schweifen und uns von den satten Herbstfarben beschenken. Kleine Gaben aus der Landschaft, die inspirierten und uns mit ihr verbanden, wanderten in den Beutel, den jede/r dabeihatte. Am Ende wurden mit freudigen Gesichtern Geschichten, die mit den Fundstücken verbunden waren, erzählt. Unsere Luchlandschaft macht froh. Sie gemeinsam mit anderen zu erkunden, macht glücklich. Danke für diesen wundervollen Nachmittag.
Sollten Sie Aufnahmen auf unserer Website entdecken, die das Persönlichkeitsrecht verletzen, bitten wir um eine Information anDiese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.