+++ LFV Ticker 2021-03-31 +++
Vogel des Jahres 2021 - das Rotkehlchen
Seit 1971 küren NABU und LBV (Landesbund für Vogelschutz in Bayern) den Vogel des Jahres.
In diesem Jahr wurde zum ersten Mal der Jahresvogel durch eine öffentliche Wahl bestimmt, an der sich mehr als 455 000 Menschen beteiligt haben. Diese 10 Vogelarten standen zur Auswahl: Rotkehlchen, Rauchschwalbe, Kiebitz, Feldlerche, Stadttaube, Haussperling, Blaumeise, Eisvogel, Goldregenpfeifer, Amsel – Und Gewinner ist das kleine niedliche Rotkehlchen mit über 59.000 Stimmen.
Mit gut 52.000 wurde die Rauchschwalbe „zweiter Sieger“ und mit gut 43.000 Stimmen belegte der Kiebitz den dritten Platz. Mit geschätzten 2,5 – 4 Mio Brutpaaren gehört das Rotkehlchen zu den ungefährdeten Vogelarten. Der kleine Sympathieträger mit dem hellroten Latz auf der Brust soll nun laut NABU für eine vogelfreundliche Gartengestaltung werben. Hoffentlich mit viel Erfolg, denn ein Blick in viele pflegeleichte und viel zu aufgeräumte Vorgärten zeigt leider deutliche Defizite an einer abwechslungsreichen und naturnahen Gartenvielfalt.
Auch in Zukunft soll der Vogel des Jahres per Abstimmung bestimmt werden. So kann man nur hoffen, dass dabei in ihrem Bestand gefährdete aber eher unbekannte Arten bei der Publikumswahl nicht zu kurz kommen. Mir persönlich wären Kiebitz oder Feldlerche als Jahresvogel viel lieber gewesen, um auf den erforderlichen Schutz vieler gefährdeter Wiesenvogelarten hinzuweisen.
Mehr Rotkehlcheninformationen gibt es hier:
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/rotkehlchen/
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/1992-rotkehlchen/index.html
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/wahl-2021/ergebnis.html
„Regen ist flüssiger Sonnenschein“
Vielleicht haben Sie diesen Satz bereits in unserem Im-Oberen-Rhinluch-Kalender-2021 gelesen? Dort berichten wir über die fehlenden Regentage in der Region und ganz allmählich setzt sich die Erkenntnis durch: „Wasser ist ein Schatz.“ Umweltschutz hat auch viel mit Umweltbildung zu tun.
Der BUND wird im Rahmen seines Projektes „Sumpf + Sand“ zusammen mit dem Landschaftsförderverein Oberes Rhinluch e.V. am Samstag den 8. Mai einen Bildungstag im Oberen Rhinluch durchführen. Dabei geht es auch um die Frage, wie zukünftig mit dem Wasser im Luch umzugehen ist, um Flora und Fauna vor den Auswirkungen zunehmender Trockenheit zu schützen.
Seitens des LFV werden Jana Albrecht und Detlef Hase die inhaltliche Gestaltung des Bildungstages übernehmen. Über den unten genannten Link erfahren Sie mehr zu den erforderlichen Anmeldungsmodalitäten und zum Veranstaltungsinhalt. Wir hoffen, dass sich in den nächsten Wochen die Coronalage so entspannt, dass wir die Veranstaltung durchführen können – und falls nicht, werden wir einen anderen Termin anbieten. Die Teilnahme ist auf 15 Personen begrenzt, sofern mehr Anmeldungen eingehen, wird es zusätzliche Termine geben.
Weiteres: Perspektiven - Sumpf & Sand – Brandenburgs zwei Gesichter
Text: Jana Albrecht + Detlef Hase; Bilder: Detlef Hase
Nistmöglichkeiten für Singvögel und natürlicher Windschutz – wir haben hochgestapelt!
Aus anfallendem Astwerk Reisighecken zu errichten, um geschützte Bereiche für Vögel, Insekten und Kleintiere zu schaffen, ist eine sinnvolle Sache.
So rückten vor zwei Wochen zehn Vereinsmitglieder aus, um entlang der Linumhorster Eschenallee das im Zuge von Pflegemaßnahmen angefallene Stamm- und Astholz aufzuschichten.
Gudrun Grimm vom Bürgerverein Linumhorst begleitet seit Jahren die Alleenpatenschaft (Allee des Jahres 2011), hält bezüglich der Nachpflanzungen engen Kontakt zur Stadt Kremmen und führte entscheidende Vorgespräche mit Herrn Tietz – Chef der ausführenden Garten- und Landschaftsbau-Firma. Wir vom Landschaftsförderverein sind bekannt als „praktisch veranlagt“. So holte sie uns zusammen.
Insbesondere sei an dieser Stelle Herrn Tietz für seine technische Unterstützung gedankt. Erfreulich auch die Pläne der Kommune, die Allee mit Nachpflanzungen zu erhalten.
Ein erwünschter Nebeneffekt: Im Herbst wird sich das Reisig gesetzt haben und eingewachsen sein – so können die Hecken kaum sichtbar auch noch eine Sichtschutz-Funktion erfüllen, wenn die Herbstrast der Kraniche wieder interessierte Menschen anlockt. Eine Werbung für Beobachtungsplätze wird jedoch aus verkehrstechnischen Gründen nicht betrieben. Die Linumhorster Straße ist eine Sackgasse und nicht geeignet für Besucherströme, wie wir es aus Linum kennen.
Text: Jana Albrecht, Gudrun Grimm, Fotos: André Neumann, Jana Albrecht
„Kiebitz & Co im Rhinluch“
Mitte März begannen unsere Beobachtungen der Brutvorkommen von Kiebitz, Bekassine, Feldlerche und Braunkehlchen im Bereich des Rhinbogen bei Linumhorst.
Dies nahmen wir zum Anlass, einen Austausch im Freien zu organisieren. Gemeinsam mit Landwirten, dem Wasser- und Bodenverband sowie zwei Fachfrauen haben wir diskutiert, in welchen Bereichen zum Beispiel Lebensräume für Kiebitze erhalten bleiben oder geschaffen werden können. So stand uns Carolin Priefert vom DVL und Landesbüro Moor+Klima für Fragen zur Moorschonenden Stauhaltung zur Verfügung. Krista Dziewiaty teilte uns ihre Erfahrungen in Sachen Wiesenbrüterschutz aus den Elbwiesen mit.
Tatsache ist, dass die Bestände der Kiebitze bei uns seit Jahren abnehmen, obwohl die Ansprüche der Vögel an ihren Lebensraum und die Ursachen für den Rückgang schon lange bekannt sind.
Unsere Begehung zeigte, dass im Frühjahr durchaus geeignete Lebensräume vorhanden sind. Jedoch schwinden diese feuchten Grünlandbereiche sehr schnell – durch Verdunstung, fehlende Niederschläge und / oder sogar Ableiten des wertvollen Wassers. Das scheinen die Kiebitze vorauszusehen. Denn, wenn ihre Küken im April/Mai keine nassen Bereiche mehr vorfinden, in denen sie Nahrung suchen und vor allem finden können, schaffen es die Jungen nicht, flügge zu werden.
Fazit aus der Gesprächsrunde war, dass es wichtig ist:
verlässliche Daten zu haben, regelmäßig Gesprächsrunden mit den Flächennutzern durchzuführen sowie sich mit anderen Grünland-geprägten Regionen zusammenzutun, um gemeinsam ein Wiesenbrüter-Projekt für Nordwest Brandenburg zu initiieren.
Text: J.Albrecht, Foto: D. Hase
Haubentaucherbalz
In unserem großen Naturfotobuch „Im Oberen Rhinluch – unser schönes Naturerbe“ berichten wir im Kapitel 12 auch über die anmutige Balz der Haubentaucher auf unseren Seen. Dabei schwimmen die Vögel mit gesträubten Kopf- und Halsfedern aufeinander zu und schütteln abwechselnd dicht voreinander ihre Köpfe. Mit etwas Glück kann man auch den „Pinguintanz“ beobachten, dabei richten sich die Vögel auf dem Wasser Brust an Brust voreinander hoch auf. Die Paarung findet stets auf der schwimmenden Nestplattform im dichten Schilf statt. Die jungen Haubentaucher schlüpfen nach dem Brüten im Mai. Ende März, Anfang April ist also die Haubentaucherbalz gut zu beobachten. Z. B. auf dem Ruppiner See bei Wustrau.
Das LFV-Naturfotobuch können Sie per E-Mail bei uns für nur 17 Euro (Buchpreis + Versandkosten) bestellen:
Text + Bilder: Detlef Hase
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