+++ LFV Ticker 2020-10-14 +++
Zugwetter für die Kraniche
Ende September/Anfang Oktober 2020:
Der Wetterbericht verkündet sommerliche Temperaturen, tagsüber viel Sonnenschein und Wind aus östlichen Richtungen. Optimales Zugwetter für die Kraniche, die aus ihren Brutgebieten im nordöstlichen Brandenburg, aus Polen und dem Baltikum sogar aus Finnland zur Herbstrast ins Rhinluch kommen. Bereits früh morgens treffen die ersten Gruppen ein. Offensichtlich sind sie nachts geflogen und haben sich dabei an den Magnetfeldern der Erde sowie am Mondkompass orientiert. Im Laufe des Tages kündigt lautes Trompeten die Ankunft weiterer Kraniche an. Sie gesellen sich zu den anderen. Einige Vögel setzen sich zum Ausruhen auf den Boden, andere betreiben Gefiederpflege oder stochern in der Erde.
Die Kranichsaison im Rhinluch ist eröffnet. Auf abgeernteten Maisstoppelfeldern sowie auf Grünland lassen sich die Vögel bei der Nahrungssuche beobachten. Durch die anhaltende Trockenheit der Sommermonate sind Wasserflächen für die Schlafplätze begrenzt. Die Vögel nutzen jede geeignete, feuchte Stelle, um die Nacht zu verbringen. Oft teilen sie sich diese noch mit den rastenden, nordischen Gänsen. Die nächsten Tage ist Regen angesagt, dann wird sich die Schlafplatzsituation vermutlich entspannen.
Am 29.09.2020 wurden bei der morgendlichen Zählung 40.062 Kraniche gezählt.
Am 06.10. wurden rd. 57.000 Kraniche gezählt. Am 13.10. mussten wir die Zählung wegen des dichten Nebels leider vorzeitig beenden.
Zwischen Ende September und Mitte November ermitteln wir wöchentlich die Anzahl der rastenden Kraniche im Rhinluch.
Die Zählerinnen und Zähler treffen sich dienstags vor Sonnenaufgang in der Naturschutzstation in Linum - gegenüber der Kirche.
Gerne können Kranichbegeisterte sich anschließen. Die genauen Termine und Uhrzeiten bitte unter 030/402 64 30 erfragen.
Beeindruckende Kranichbeobachtungen und schöne Herbsttage,
Text: Helga Müller-Wensky
Bilder: Detlef Hase
Kraniche beobachten ohne zu stören
Leider müssen wir immer wieder beobachten, dass es durch unvorsichtige Kranichbeobachter und Kranichfotografen zu Störungen kommt, wenn die Vögel auf den Feldern nach Nahrung suchen.
Werden die Kraniche aufgescheucht, verbrauchen Sie Energiereserven, die sie für den Weiterflug in den Süden dringend benötigen. Und für viele Kranichtouristen ist es ärgerlich, wenn um 11:00 Uhr kaum noch Kraniche zu sehen sind, weil sich die Vögel auf nicht zugängliche und nicht einsehbare Flächen zurückgezogen haben.
Deshalb haben wir die Bitte, nicht aus dem Auto auszusteigen und die Vegetation als Tarnung zu nutzen. Der frei in der Landschaft stehende Mensch ist für die Kraniche bedrohlich, das ist folglich zu vermeiden.
Die beigefügten Aufnahmen wurden am 13.10. innerhalb von zwei Stunden alle aus dem Auto heraus aufgenommen, dies beweist: Wenn Mensch ruhig im Auto sitzen bleibt, dann kommen die Vögel nach einiger Zeit dicht an den Ackerrand, um nach Maiskolben zu suchen. So sind schöne Aufnahmen und Beobachtungen möglich.
Text und Bilder. Detlef Hase
Raus ins Havelländische ...
... Luch zog es Mitte September an einem wunderschönen Spätsommersonntag etwa 20 begeisterte LFV-Mitglieder und Freunde unseres Vereins zur Wanderung in die Jahnberge bei Paulinenaue.
Treffpunkt war der Bahnhof von Paulinenaue. Nach kurzer Begrüßung aller Anwesenden durch den Vereinsvorsitzenden übernahm Anke Goersz vom NABU Osthavelland, die zugleich Kranichschutzbeauftragte für das Havelländische Luch und LFV-Mitglied ist, das Zepter und weihte die Wanderfreudigen zunächst in die spannende Geschichte des Ortes sowie seiner Umgebung ein. Von einigen darin erwähnten historischen Gebäuden konnten wir uns sogleich bei kurzen Zwischenstopps auf unserer Weiterfahrt zu den Jahnbergen überzeugen. Selbstverständlich durfte auch ein (Über-)Blick auf den Kranichsammelplatz nicht fehlen!
Auf holprigen Wegen am Fuße des Naturschutzgebietes "Große und Kleine Jahnberge" angekommen, stellte sich sodann Heiko Hammerschmidt als zuständiger Gebietsbetreuer im Auftrag der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe unserer Wandergruppe vor, erläuterte die Entstehung sowie Besonderheiten der Jahnberge und führte uns zu den Trockenrasenflächen, auf denen anderenorts bereits selten gewordene Pflanzenarten zu unserer Freude weiterhin vorkommen. Trotz der bereits fortgeschrittenen Jahreszeit gab es für uns noch einige blühende Pflanzenkostbarkeiten zu entdecken. Daran haben auch die als "besondere Landschaftspfleger" eingesetzten Schafe einen großen Anteil, da sie die empfindliche Fläche möglichst bodenschonend bewirtschaftend von Baum- und Strauchaufwuchs befreien und so zum Erhalt des empfindlichen Biotops beitragen.
Weitergehende Informationen zum NSG bietet das beigefügte/verlinkte Hinweisblatt der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe --> PDF Anzeige/ Download
Alles in allem war es ein sehr abwechslungsreicher Tag, an dem alle an Natur und Geschichte Interessierten zusammenfanden.
Text: Sebastian Partzsch
Bilder: Jana Albrecht
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Foto: D. Hase, K. Michalek, K.-H. Sass, A. Neumann
November-Stammtisch
Es ist wieder so weit!
Nach einigen Monaten Pause möchten wir es uns im kommenden Monat mal wieder so richtig an unserem Stammtisch gemütlich machen und über Vereinsarbeit und Privates reden.
Für Freitag, 06.11.2020, laden wir daher um 19:00 Uhr recht herzlich in die Kremmener "Scheune 29" ins Scheunenviertel ein.
Ökofilmtour
"Wohin ziehen die Kraniche?"
Das ist der Film-(titel) von Jens Hamann, der im Rahmen der Ökofilmtour 2020 gezeigt wird.
Woher kommen sie und wohin fliegen sie? Der Film zeigt, wie der Jung-Kranich Grusini einen Sender bekommt, damit wir seine erste große Reise mit seinen Eltern verfolgen können. Aber nicht nur, wohin Grusini fliegt, sondern auch, wie wichtig gute Rast- und Schlafplätze für die wunderbaren Vögel sind, beobachten wir im Film.
Danach geht es zu den Beobachtungspunkten, wo der Einflug der Kraniche in ihre Schlafgewässer zu sehen ist.
Sonnabend, 31. Oktober 2020, 16:15 Uhr
Gemeindezentrum
Linum - Nauener Straße 17e,
16833 Fehrbellin
Ökofilmtour Einladung Download
Sollten Sie Aufnahmen auf unserer Website entdecken, die das Persönlichkeitsrecht verletzen, bitten wir um eine Information an post@oberes-rhinluch