+++ LFV Ticker 2023-07-20 +++
„Zukunftsdialog Moor“ mit Minister Axel Vogel
Am 6. Juli war hoher Besuch in Linum – Axel Vogel kam und mit ihm eine große Schar von KollegInnen aus dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz sowie dem Landesamt für Umwelt. Der Einladung waren u. a. Naturschützer und Landwirte aus der Region wie auch VertreterInnen des Bauernverbandes gefolgt. Die Freiluft-Präsentation mit anschließender Bodenprofil-Bohrung fand bei Hakenberg statt. Hier wurde das Pilotvorhaben "Brandenburgs Luchgebiete klimaschonend bewahren“ vorgestellt, welches seit gut einem Jahr im Bereich der Rhinkanalwiesen auf rund 300 Hektar durchgeführt wird.
Im Anschluss an die Exkursion ging es im Saal der Linumer Storchenklause weiter. Hier erläuterte der Minister die Klimaziele Brandenburgs und wie wir diese erreichen können bzw. müssen und kam dabei natürlich auf die Bedeutung der Moore für Klimaschutz und Landschaftswasserhaushalt zu sprechen. Zwei Kolleginnen beleuchteten in ihren Vorträgen weitere große Fragen, wie zum Beispiel: Wie kann die Wiedervernässung von Mooren auf partizipativer und transparenter Basis geplant und umgesetzt werden? Welche Perspektiven gibt es für Akteurinnen und Akteure, die diese Flächen besitzen und nutzen? Welche finanzielle Unterstützung ist verfügbar?
Im Anschluss folgte eine gut moderierte Diskussion – und danach gab es die Möglichkeit für bilaterale Gespräche, die wir natürlich nutzten. Gegen 20 Uhr endete dieser intensive Tag.
(Auf der Webseite des MLUK gibt es von dieser Veranstaltung einen kleinen Rückblick mit Impressionen: https://mluk.brandenburg.de/mluk/de/aktuelles/zukunftsdialoge/zd-6juli2023/)
Text: Seeger/Albrecht
Fotos: Juliane Petri, Klaus Michalek
Alles erklärt und geklärt
Zu einer Führung durch die Kläranlage Kremmen hatte der LFV für Samstag, den 13.05., geladen. Der Geschäftsleiter, Herr Lux, hatte es sich nicht nehmen lassen, selbst dabei zu sein. Mitgebracht hatte er einen Abwassermeister sowie Vertreter der PR-Agentur. Im aktuellen Aqua-Journal, das jeder angeschlossene Haushalt erhält, fand unser Besuch auf der Titelseite Erwähnung. Wir waren leider nur eine kleine Delegation, dabei gab es viel Interessantes zu erfahren und während des Rundgangs entwickelten sich lebhafte Gespräche.
Neben der Vorstellung der gesamten Klärkette erfuhr man zum Beispiel, dass am Klärwerk, an das 12.500 Einwohner aus dem gesamten Stadtgebiet Kremmen sowie den nordwestlichen Orten von Oberkrämer angeschlossen sind, täglich durchschnittlich 1.400 m3 Abwasser ankommen – und zwar aus 3 Hauptleitungen und ca. 1000 Sammelgruben (Immerhin gibt es im Gebiet des Abwasserzweckverbandes aber auch schon 50-60 Kleinkläranlagen.).
Die vielen Pumpen und Belüftungssysteme, die es braucht, um diese Abwassermengen zu bewältigen, machen den Zweckverband zu einem der größten Energieverbraucher der Region. Dem will man jetzt mit einer kleinen Photovotaikanlage auf dem Betriebsgelände entgegen wirken. Ein weiteres Problem ist natürlich der Klärschlamm, von dem übrigens jeder Bürger 65-70g pro Tag produziert. Leider kommt allzu oft eine Kompostierung nicht in Frage, weil Schwermetalle, Medikamentenrückstände und zunehmend Mikroplastik den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft verhindern. Stattdessen muss der Schlamm als Sondermüll teuer entsorgt werden. Dasselbe gilt auch für Fette, wie zum Beispiel Bratfette. Diese werden schon in der ersten Klärstufe zusammen mit Fremdkörpern, Küchenpapier, Feuchttüchern usw. ausgekämmt und füllen monatlich einen ganzen Sondermüll-Container. Diese Menge zu verringern, dazu kann jeder beitragen – durch bewusstes Handeln vor dem Abflussrohr. Dem Mikroplastikproblem will sich die Kläranlage mit einem Pilotprojekt stellen.
Ziel ist es nicht nur, nutzbaren Klärschlamm zu erhalten, sondern auch das geklärte Wasser, eben jene 14.500 Kubikmeter täglich, nicht einfach in den Ruppiner Kanal abzuführen, sondern z. B. für grüne Technologien wie die Wasserstoffproduktion nutzen zu können und/oder noch besser: Das Wasser in der Region halten, um den Wasserhaushalt in der Natur zu stabilisieren. Umdenken auch in der Politik und Gesetzgebung und schnelles Handeln tun hier Not – und das sollten wir als Landschaftsförderverein gemeinsam mit den Kläranlagenbetreibern einfordern. Wie zum Beweis für die Dringlichkeit entwickelte sich während unserer Betriebsführung auf den Spargelfeldern und nackten Maisäckern der Umgebung ein heftiger Sandsturm, der einem fast den Atem nahm.
Text: Torsten Seeger
Fotos: J. Albrecht
Frühe Wanderung durch das Luch
Zu einer Vogelstimmenwanderung mit dem versierten Hobby-Ornithologen Falk Pollähne verabredeten sich in aller Frühe des 22. April zehn begeisterte Vogelliebhaber und Wanderer. Von unserem Treffpunkt nahe der Linumhorster Rhinbrücke ging es in Richtung Ziethenhorst. Unterwegs vernahmen wir teils bekannte, teils "seltsame" Vogelklänge und -beobachtungen. So konnten wir neben dem Gesang von Rotkehlchen, Zaunkönig, Kleiber, Waldlaubsänger, Goldammer & Co. u.a. auch der Stimme des Wendehalses Gehör schenken. Eine - zumindest für mich - neue Klangerfahrung, die ich nun nicht wieder vergessen werde!
Höhepunkt der kurzweiligen Vogelstimmenwanderung war die Beobachtung eines erfolgreich von der Jagd zurückkommenden Fischadlers sowie Schwarzmilans beim Kröpfen der Beute, kreisende Rotmilane und Rivalitäten zwischen drei Fischadlern in der Nähe des Horstbaumes. Zum Ausklang der schönen Wanderung statteten wir unserem LFV- Kleingewässer am "Potsdamer Platz" einen Besuch ab und rasteten hier, bevor es zurück zum Ausgangspunkt ging.
Wir danken Falk Pollähne für diese interessante Wanderung, die bestimmt im nächsten Jahr wiederholt wird.
Text: Sebastian Partzsch
Fotos: J. Albrecht
Ehemaliger Vereinsvorsitzender verstorben
Kürzlich erhielten wir die traurige Nachricht, dass Prof. Dr. Hartmut Ern am 2. Juni 87-jährig verstorben ist. Ende Juni 2023 wurde er in aller Stille beigesetzt, wie es sein Wunsch war.
Herr Ern prägte den Verein wie fast kein anderer: Als eines von sechs Gründungsmitgliedern setzte er 1991 den Grundstein für den immer noch bestehenden Landschaftsförderverein Oberes Rhinluch e.V. und trug als Mitglied des ersten Vorstandes zum erfolgreichen Gelingen der Vereinsarbeit bei. Sein großes Ziel, einen Naturpark "Rhinluch und Rüthnicker Sander" ins Leben zu rufen, scheiterte 1997 aufgrund fehlender Willensbekundungen der Landkreise, Ämter und Gemeinden. Dennoch hat Prof. Dr. Ern nicht nur während seiner beiden Amtszeiten als Vorsitzender (1995-1997 sowie 1999-2003), sondern auch als langjähriges Vorstands- und Vereinsmitglied sehr viel für den Naturschutz in der Region erreicht. Bis zum Schluss brachte er sich mit Ideen und Visionen für ein "natürlicheres" Rhinluch in die Vereinsarbeit ein.
Und „seine Wiese“, die er nachhaltig bewirtschaften ließ, an dessen Rändern er mit uns Bäume und Sträucher pflanzte und pflegte, diese Wiese hat Prof. Ern im Mai dem Landschaftsförderverein übertragen. Lieber Hartmut, wir werden sie in Deinem Sinne hüten und dafür Sorge tragen, dass zahlreiche Arten dort einen Lebensraum finden.
Wir möchten unserem ehemaligen Vorsitzenden und Naturfreund Hartmut Ern zum Gedenken im Herbst einen Baum pflanzen. Wir freuen uns, wenn sich viele Vereinsmitglieder daran beteiligen (Wir sammeln bei der MV - oder wer überweisen möchte, schreibe "Baum für Hartmut Ern" mit dazu / LFV Oberes Rhinluch, IBAN: DE59 1605 0000 3740 9258 40). Herzlichen Dank dafür schon jetzt. Wir werden zur Gedenk-Pflanzung einladen.
Im Namen des Vorstandes
Sebastian Partzsch
Foto: Inez Bandoly
Mitgliederversammlung im Kranich-Monat
Unsere Vereins-Mitgliederversammlung findet am 7. Oktober 2023 in der Zeit von 09:30 Uhr bis 12:00 Uhr statt. Als Veranstaltungsort haben wir dieses Mal den "Linumer Landhof" im Herzen der Kranichhochburg gewählt. Im Vorfeld besteht die Möglichkeit, unter fachlich versierter Führung den morgendlichen Kranich-Ausflug zu beobachten. Wir vermitteln Ihnen an diesem Morgen einen Einblick in das Prinzip unserer Kranichzählung, die wir von Ende September bis November immer dienstags in der Frühe durchführen.
Wer Interesse hat, schreibe eine mail an
Der Vorstand
Kalenderbildauswahl
Zur finalen Bildauswahl für den Kalender 2024 traf sich im April die "Auswahl-Gruppe" bestehend aus Mitgliedern des Vereinsvorstandes, der AG Öffentlichkeit sowie Fotografen. Im Vorfeld wurde aus annähernd 200 eingesendeten Fotos eine erste Auswahl getroffen, um aus dieser Fülle die 12 (plus 1 Titel) Motive für 2024 auzuwählen.
Nach über zwei Stunden intensiver Beratung stand das Ergebnis fest. Lassen Sie sich überraschen und freuen Sie sich auf den Kalender im August des Jahres!
Unser LFV Kalender kann ab sofort bestellt werden.
AG Öffentlichkeit
Die Bildautoren der 4 hier dargestellten Kalenderblätter sind:
André Neumann,
Sebastian Partzsch,
Klaus Grahl,
Anke Kneifel,
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