+++ LFV Ticker 2021-10-25 +++

 

Kranichrastsaison 2021 im Rhinluch
  • Ausflug zur blauen Stunde
  • Im Dunst auf den Äsungsflächen
  • Mittags erfolgreiche Nahrungssuche

Blaue Stunde und Kraniche

Kurz vor Sonnenaufgang – es dämmert bereits – ist die Zeit der blauen Stunde.

Schon fliegen einige Kraniche unüberhörbar trompetend von den Schlafplätzen in Richtung Äsungsflächen. Für die Zählerinnen und Zähler wird es Zeit, ihren Zählsektor einzunehmen, damit die ersten Vögel erfasst werden können.

Bereits vier Kranichzähltage liegen seit Mitte September hinter uns – manche Tage nicht mit angenehmen Wetterbedingungen. Am 5. Oktober regnete es frühmorgens ununterbrochen.

An diesem Morgen schien es, als seien die Kraniche ebenfalls „wetterfühlig“. Nach Abschluss des Zählfensters von 2 ½ Stunden standen noch immer mehrere tausend Vögel im Schlaf-gewässer. Erst gegen Mittag, nachdem der Regen nachließ, flogen sie auf Nahrungssuche zu abgeernteten Maisstoppelfeldern und Grünlandflächen.

Die Zählungen in diesem Jahr ergaben bisher folgende Ergebnisse:

21.640 (21.9.) – 36.740 (28.9.) – 58.560 (5.10.) – 49.220 (12.10.) – 79.240 (19.10.)

Eine Hochdruckwetterlage mit viel Sonnenschein tagsüber und Winden aus Ost-Nordost führte an mehreren Tagen zu verstärktem Kranichabzug. Nicht alle Vögel zieht es schon in den Süden zu den Winterquartieren. Einige bleiben und nutzen das Rhinluch für die Herbstrast, andere werden aus den Brutgebieten in Finnland, dem Baltikum und Polen sowie aus dem nordöstlichen Brandenburg noch erwartet. Ihre Anzahl werden wir an den kommenden Zähltagen ermitteln.

Jeden Dienstag zur blauen Stunde beginnen wir mit den Zählungen.

Wir freuen uns über jeden, der Lust hat, uns zu unterstützen.

Die genauen Termine und Uhrzeiten bitte unter 030/402 64 30 erfragen.

 Schöne Herbsttage und gute Kranichbeobachtungen,

Helga Müller-Wensky


 

Arbeitseinsatz am Kleingewässer auf dem Potsdamer Platz am 2.10.21
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Am Sonnabend, dem 2. Oktober, trafen sich bei spätsommerlichem Wetter engagierte Naturschützerinnen und Naturschützer unseres Vereins, um einen Arbeitseinsatz an einem vereinseigenen Kleingewässer durchzuführen. Das liegt inmitten des Oberen Rhinluch´s, im sogenannten Potsdamer Platz. Hier leben ganz besondere Amphibien. Arten, die auch nach EU-Recht geschützt sind, der Kammmolch und die Rotbauchunke. Beide Arten kommen hier in bemerkenswerten Populationsgrößen vor und pflanzen sich auch erfolgreich fort. Das bedeutende Laichgewässer verfügte das ganze Jahr über einen guten Wasserstand, so dass die für die Ablage der Laichballen und Eier wichtigen Flachwasserbereiche gut überflutet waren. Allerdings führte das erfreulich nasse Jahr aber auch zu Problemen am Laichgewässer, denn zusammen mit den zahlreichen Bodennährstoffen sorgte die Feuchtigkeit für einen sehr dichten und hohen Aufwuchs von Pflanzen und Schilfröhricht im Uferbereich. Zum Sommerende war das Gewässer deshalb vom Dammweg gar nicht mehr sichtbar und sogar die Informationstafel war fast vom „Schilfdschungel“ zugewuchert. Für die Amphibien war dieser Zustand besonders fatal, gehen doch Unke, Moorfrosch und Teichfrosch am Ufer auf Nahrungssuche und das fällt ihnen bei so dichter und hoher Vegetation sehr schwer. Außerdem wurden die Flachwasserbereiche stark beschattet und gerade hier nehmen die Tiere sehr gerne ihr Sonnenbad. Deshalb rückten die Biotoppflegerinnen und -pfleger dem dichten Aufwuchs mit Motorsense, Heurechen und Forke zu Leibe. Das anfallende Mahdgut wurde in entsprechendem Abstand zum Gewässer auf Haufen abgelegt. Nebenbei wurden dadurch Winterquartiere für Kriechtiere und Lurche geschaffen. Die ebenfalls hier vorkommende Ringelnatter wird diese Grashaufen nun gut zum Ablegen ihrer Gelege nutzen. Unmittelbar nach dem Pflegeeinsatz sonnten sich zahlreiche Teichfrösche an der jetzt offenen Uferkante.

Text/ Foto: Manfred Wolf


 

LFV-Mitgliederversammlung

Am Sonnabend, 18. September konnten wir unsere Mitgliederversammlung ordnungsgemäß und in Präsenz durchführen. Wir hatten dazu einen großen gut zu belüftenden Raum unter dem Dach des Rüthnicker Heimatvereins ausgewählt. Danke für diesen freundlichen Veranstaltungsort mit der herzlichen Versorgung.

Unser Vorsitzender, Sebastian Partzsch, begrüßte die Anwesenden herzlich und dankte den Gastgebern. Helga Müller-Wensky führte durch die Veranstaltung und übergab das Wort an Andreas Herrmann von der Humboldt-Universität Berlin, der in seinem kurzweiligen Vortrag die Perspektiven für eine standortangepasste landwirtschaftliche Moornutzung im Rhinluch beleuchtete. Es folgten die Berichte der Jahre 2019 und 2020 sowie Beiträge aus den Arbeitsfeldern. Die Kassenprüfer bestätigten die ordnungsgemäße Buchführung und der Vorstand wurde daraufhin entlastet. Vorletzter Tagesordnungspunkt war die Wahl. Der bisherige Vorstand erklärte seine Bereitschaft, die Vereins- und Vorstandsarbeit weiter zu führen. Alle Vorstandsmitglieder wurden erneut von den Mitgliedern gewählt.

Fazit: Innerhalb der drei Stunden wurde unser Wirken für die Region und unser gemeinsames Engagement wieder anschaulich vermittelt. Wir bedanken uns bei unseren Mitgliedern für ihr Kommen, die verschiedenen Wort- und Bildbeiträge, für Blumen-Dekoration und Kulinarisches (Vereinskuchen und -suppe waren dufte!). Insbesondere letzteres hatte etwas Vertrautes und Verbindendes.

Text: Jana Albrecht 


 

Der RBB im Oberen Rhinluch
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Im März gab es die ersten Telefonate, es folgten Abstimmungen per Mail sowie vor Ort, um Inhalte und Aussagen für den 30minütigen Beitrag über den Kranichschutz in Brandenburg abzustimmen. Um das Thema Aufzucht von gefundenen oder verunglückten Kranichen gruppieren sich weitere Kranichschutz-Aktivitäten, die in Brandenburg unter dem Dach der Landesarbeitsgruppe Kranichschutz Brandenburg stattfinden. Es wird u.a. gezeigt, wie die Beringung von statten geht, dass Kraniche per GPS-Sender verfolgt werden können und Kraniche gern Mais auf abgeernteten Stoppelfeldern fressen. Zur Herbstzeit besuchte die Regisseurin Anne Mücke dann die Bergbaufolgelandschaft rund um Luckau sowie unseren Rastplatz bei Linum. Wer die Dokumentation bis zum Ende verfolgt, erfährt ab Sendeminute 23 von unserer Rastplatzbetreuerin wie wir die Kranichzählung in Linum durchführen.

Der Film wurde am 17.10. im RBB ausgestrahlt (Mediathek, Sendereihe 'Tierzuliebe - Kranichspuren in Brandenburg')

Text/ Foto: Jana Albrecht


 

Was für ein Naturschauspiel

  • 11-In-der-Morgendämmmerung
  • 12-Viele-Gänse-fliegen-auf
  • 13-Panik
  • 14-Blässgänse-und-Saatgänse
  • 15-Zwei-Blässgänse
  • 16-Nonnengänse
  • 17-Weißwangengans-ganz-aus-der-Nähe-betrachtet
  • 18-Graugänse-im-Landeanflug
  • 19-auf-den-Maschinenteich-im-Teichland-Linum

Jedes Jahr im Herbst rasten gut 100.000 Wildgänse im Linumer Teichgebiet auf ihrem Zug aus dem Nordosten Europas in die südwestlichen Wintergebiete. Die Vögel verbringen die Nacht sicher auf den Teichen. Für mich ist die Herbstrast der Gänse genauso beeindruckend wie die Herbstrast der Kraniche. Es ist ein unvergessliches Erlebnis, wenn in der Morgendämmerung tausende Gänse plötzlich laut schnatternd und in Panik auffliegen, weil der Seeadler über den Schlafteich fliegt, um Beute zu machen. Dann zeichnen die Flügel der Gänse abstrakte Muster in den noch dunklen Himmel und das fahle Licht gestattet nur die unscharfe Abbildung der Vögel. Überwiegend sind Bläss- und Saatgänse zu sehen. Die Blässgänse haben an der Schnabelbasis ein auffälliges weißes Feld und eine schwarze Bauchbänderung, Saatgänse sind an ihrem eher dunkelbraunen Gefieder zu erkennen. Manchmal ist aber auch eine Gruppe der selteneren Nonnengänse am Himmel zu sehen, die wegen ihres Kopfgefieders auch als Weißwangengänse bezeichnet werden. Und natürlich ist auch das laute Geschnatter der Graugänse überall im Teichgebiet zu hören.

Text + Bilder: Detlef Hase 


 

LFV-Naturfoto-Vortragsreihe - Programmänderung
  • 11-Willkommen-I
  • 12-Willkommen-II
  • 13-Nachreiher
  • 14-Fischadler
  • 15-Löffelente
  • 16-Stelzenläufer
  • 17-Gran-Canal

In unserem Mitgliederrundbrief Rundbrief 2021/2 hatten wir für den 13.11.2021 diesen Bildvortrag angekündigt: "Woher? Wohin? – Zug- und Rastverhalten der Kraniche im Rhinluch" von Helga Müller-Wensky. Aus organisatorischen Gründen muss dieser Vortrag leider ausfallen und wird zu einem späteren Termin angeboten.

Da der LFV seine Naturfoto-Vortragsreihe im Herbst-/Winterhalbjahr 2021/2022 fortsetzen will, bieten wir nun für den 13.11. einen Ersatzvortrag an: "Im Parc Natural S’ALBUFERA DE MALLORCA"

Die beliebte Ferieninsel Mallorca hat weit mehr zu bieten als Ballermann und All-Inclusive-Urlaub. Für ornithologisch Interessierte bietet das Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung, das als SPA-Gebiet zum Natura-2000-Netzwerk der EU gehört, zahlreiche vielfältige Beobachtungs- und Fotomöglichkeiten. Mehr als 20 Beobachtungshüten und –türme erlauben spannende Natur- und Vogelerlebnisse. Jagende Fischadler, Nachreiher, Seidenreiher, verschiedene Watvogel- und Entenarten sowie Flamingos, Löffler, Braune Sichler und viele andere Vogelarten garantieren eine abwechslungsreiche Vielfalt, die in dem Fotovortrag von Detlef Hase vorgestellt wird.

Ort der Veranstaltung ist die „Kombüse 11“ – direkt neben dem Theater „Tiefste Provinz“ im Scheunenviertel Kremmen: Scheunenweg 11, 16766 Kremmen.

Wir beginnen um 16:00 Uhr und werden zur Corona angemessenen Durchführung die 2-G-Regelung anwenden, d. h, alle geimpften oder genesenen Personen sind herzlich willkommen.

Text + Bilder: Detlef Hase

 

 


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